Das Vorsorge-Programm für Risikopatienten ist eine innovative Kooperation zwischen dem Neurocentrum Erbach, Groß-Umstadt, Darmstadt und der Merck BKK.
Die Möglichkeit einer Schlaganfall-Risikoanalyse (SRA) mit dem Neurocentrum Odenwald hat die Merck BKK bereits seit knapp drei Jahren als Vorsorgeangebot im Programm. Mittlerweile können Versicherte auf diese besondere Leistung nicht nur in Erbach zugreifen, sondern auch in Groß-Umstadt und Darmstadt.


Schlaganfall-Risikoanalyse – das steckt dahinter

Zu Beginn wird eine ein-stündige EKG-Ableitung durchgeführt. Bei dieser als Schlaganfall-Risikoanalyse (SRA) bezeichneten Methode wird das Risiko für das Vorhandensein eines Vorhofflimmerns mit einem speziellen Algorithmus abgeschätzt. Ein aktuell bestehendes Vorhofflimmern wird unmittelbar erkannt. Diese besondere Form einer Herzrhythmusstörung führt durch die Entstehung von Blutgerinnseln im linken Herzvorhof sehr häufig zu Schlaganfall-Ereignissen mit häufig sehr schweren Folgen. Die EKG-Ableitung ist notwendig, weil das Vorhofflimmern häufig nur intervallweise auftritt und dann auch bei einem normalen EKG und häufig auch bei einem einmaligen 24-Stunden-Langzeit-EKG nicht detektiert werden kann.

Durch geeignete Laboruntersuchungen können vaskuläre Veränderungen an der Niere festgestellt werden: Eine verminderte Filterleistung oder eine vermehrte Eiweiß-Ausscheidung sind typische Zeichen einer Durchblutungsstörung dieses wichtigen Organs. Dies wiederum gibt Hinweise darauf, wie stark die Gefäße im Körper generell belastet sind.

Mit harmlosen Ultraschall-Verfahren lassen sich die das Gehirn versorgenden Gefäße darstellen. Eine Verdickung der Wandstrukturen bis hin zur Bildung von Einengungen kann erkannt werden und entsprechende Schritte können auf den Weg gebracht werden.

Durch eine einfache Blutdruckmessung an Armen und 
Beinen wird nicht nur der Blutdruck in der Untersuchungs-
situation gemessen. Durchblutungsstörungen an den Beinen werden erkannt und ein spezieller Algorithmus gibt Hinweise auf eine Verhärtung der Gefäßwände.

Wer kann daran teilnehmen?

Der Anspruch auf die Schlaganfall-Prophylaxe besteht für Merck BKK Versicherte einmalig ab dem Alter von 50 Jahren. Die Kosten werden von der BKK getragen. Der Anspruch ist begrenzt auf Versicherte, bei denen mindestens einer der folgenden zu Vorhofflimmern führenden Risikofaktoren (gesicherte Diagnose) nachgewiesen wurde:

  • Hypertonie
  • KHK
  • Herzinsuffizienz
  • Diabetes mellitus
  • Zustand nach Apoplexie
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Raucher
  • Hypercholesterinämie
  • familiäre Vorgeschichte

Bei negativem Risikoergebnis der SRA entsteht ein erneuter Anspruch nach fünf Jahren.

Weitere Optimierung durch Abschlussberatung

Im Rahmen eines telefonisch stattfindenden Abschlussgesprächs können weitere Verbesserungen der Einstellung der Risikofaktoren vorgenommen werden. Neben der Besprechung von Lebensstil modifizierenden Aspekten wurden auch Änderungen der als herz-/kreislaufrelevanten Medikation vorgenommen. Es ist davon auszugehen, dass diese Maßnahmen das individuelle Risiko des betroffenen Patienten in erheblichen Maßen positiv beeinflussen können.
Zusammenfassend konnte mit diesen nichtinvasiven und nicht sehr zeitaufwändigen Untersuchungen Patienten mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt identifiziert werden. Dies führt zur Optimierung der vaskulären Risikofaktoren und einem verminderten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. 

Zusammenfassend sind wir in der Lage, das jeweils individuelle Gefäßrisiko eines Patienten zu erkennen und entsprechend einschätzen zu können. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen kann eine individuelle Primär-Prophylaxe etabliert werden. 

Durch diese intensiven Untersuchungen können gefährdete Patienten und die Risikofaktoren oftmals rechtzeitig erkannt werden.

Die Merck BKK und das Neurocentrum freuen sich, dieses einzigartige Schlaganfall-Vorsorgeprogramm den versicherten Risikopatienten anbieten zu können.

Sie haben noch Fragen?

 
Die genauen Details finden Sie auf der Homepage von NeuroCentrum Odenwald:

Zur Homepage von neuro-centrum-odenwald